Wohnungsbau in NRW: Alle Zeichen auf Wachstum

In den ersten Monaten dieses Jahres machten sinkende Zahlen für Baugenehmigungen Sorgen, dass der Bauboom zu Ende geht. Doch zum Jahresende zeigt sich wieder ein positives Bild. An Rhein und Ruhr wird kräftig neu gebaut – Produktion und Nachfrage wachsen stark. Steigende Zahlen bei den Baugenehmigungen deuten darauf hin, dass der Wohnungsbau auch zukünftig wächst.

In den ersten Monaten dieses Jahres machten sinkende Zahlen für Baugenehmigungen Sorgen, dass der Bauboom zu Ende geht. Doch zum Jahresende zeigt sich wieder ein positives Bild. An Rhein und Ruhr wird kräftig neu gebaut – Produktion und Nachfrage wachsen stark. Steigende Zahlen bei den Baugenehmigungen deuten darauf hin, dass der Wohnungsbau auch zukünftig wächst.

Düsseldorf. Der Neubau in Nordrhein-Westfalen wächst kräftig. Im dritten Quartal dieses Jahres konnte die NRW-Bauindustrie 12,1 Prozent mehr Aufträge verbuchen als im Vorjahreszeitraum. Dabei war zwar vor allem der Tiefbau die treibende Kraft: Hier wuchsen die Aufträge um 13,6 Prozent. Im Hochbau – zu dem auch der Wohnungsbau gehört – war das Plus mit 11,1 Prozent aber auch nicht viel kleiner. Diese Zahlen hat das statistische Landesamt IT.NRW kürzlich mitgeteilt.

Das zweistellige Wachstum beim Hochbau geht zum überwältigenden Teil auf eine deutlich gestiegene Nachfrage beim Wohnungsbau zurück. Um 28,2 Prozent legte der Neubau von Wohnraum im dritten Quartal 2018 zu. Zum Vergleich: Der öffentliche Hochbau wuchs mit 20,5 Prozent ebenfalls stark, blieb aber dennoch deutlich hinter der Nachfrage nach neuen Wohngebäuden zurück. Bei Gewerbe- und Industriebauten zeigte sich ein Rückgang um 1,1 Prozent.

Wachstum beim Wohnungsbau: Auch Bauproduktion steigt kräftig

Angesichts der steigenden Nachfrage ist es wenig überraschend, dass auch die Bauproduktion hohe Wachstumsraten zeigt. Wie die amtlichen Statistiker von IT.NRW Ende November berichteten, lag die Bauproduktion in Nordrhein-Westfalen im September 2018 um 8,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dabei zeigte sich im Hochbau ein Wachstum von 9,9 Prozent. Der Tiefbau legte nur um 7,5 Prozent zu.

Beim Hochbau zeigte sich der Wohnungsbau als zweitgrößter Wachstumstreiber. Um stattliche 20,1 Prozent legte die Bauproduktion in diesem Segment zu. Nur der öffentliche Hochbau wuchs mit 23,5 Prozent noch stärker. Der Bau von Gewerbe- und Industriegebäuden ging dagegen um 1 Prozent zurück. Für die ersten neun Monate des Jahres 2018 ermittelten die Statistiker insgesamt eine Bauproduktion, die um 7,3 Prozent größer war als im Vorjahreszeitraum.

Gute Aussichten: Auch Baugenehmigungen wieder im Plus

Die hohe Nachfrage und Bauproduktion im Wohnungsbau könnte sich auch im nächsten Jahr fortsetzen. Zumindest lassen das die Zahlen vermuten, die IT.NRW für die Baugenehmigungen ermittelt hat. Ende November hatten die Statistiker mitgeteilt: In den ersten neun Monaten des Jahres 2018 sind in NRW 6,6 Prozent mehr Baugenehmigungen erteilt als im Vorjahr. Genauso groß war auch der Zuwachs bei den Genehmigungen für neue Wohngebäude.

Zugleich gab es Baugenehmigungen für 4.681 Wohnungen, die in bereits bestehenden Gebäuden geschaffen werden sollen. Das ist eine Zunahme um 10,7 Prozent. In diese Kategorie fällt unter anderem der Dachgeschossausbau. Das Wachstum ist auf „echten Wohnungsneubau“ zurückzuführen, denn die Schaffung von Wohnheimen (z.B. für Flüchtlinge) ging um 62,9 Prozent zurück. Besonders stark legten Mehrfamilienhäuser zu: 14,4 Prozent mehr Baugenehmigungen gab es in diesem Bereich. Bei Einfamilienhäusern waren es 6,8 Prozent, bei Zweifamilienhäusern 4,1 Prozent mehr.

„Klima für mehr Neubau“ nimmt Gestalt an

Insgesamt zeigt die amtliche Statistik: Der Neubau in Nordrhein-Westfalen brummt. Das legt den Schluss nahe, dass die ersten Maßnahmen der Landesregierung tatsächlich auch erste Erfolge zeigen. Die CDU-FDP-Koalition hatte sich vorgenommen, ein „Klima für mehr Neubau“ zu schaffen.

Hierzu diente etwa die Neuregelung der Wohnraumförderung. Mit neu gestalteten Förderbedingungen für die soziale Wohnraumförderung und die Eigentumsförderung stellt das Land jedes Jahr Milliarden an Fördermitteln für den Wohnungsbau bereit. Damit der Bauboom weiter anhält, sind allerdings auch noch Erfolge bei der Aktivierung von Bauland nötig.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

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