Solarboom in NRW hält fast unvermindert an

Solarboom in NRW hält fast unvermindert an

Teure Strompreise haben im Jahr 2023 zu einem Rekordzubau an PV-Anlagen in NRW beigetragen. Jetzt liegt die nächste Jahresbilanz vor und zeigt: Auch 2024 wurde das Rekordniveau fast wieder erreicht, Solarenergie boomt in Nordrhein-Westfalen weiterhin. Getragen wurde der Boom vom Gebäudesektor – und das ganz ohne die Solarpflicht, die erst seit diesem Jahr gilt.

Teure Strompreise haben im Jahr 2023 zu einem Rekordzubau an PV-Anlagen in NRW beigetragen. Jetzt liegt die nächste Jahresbilanz vor und zeigt: Auch 2024 wurde das Rekordniveau fast wieder erreicht, Solarenergie boomt in Nordrhein-Westfalen weiterhin. Getragen wurde der Boom vom Gebäudesektor – und das ganz ohne die Solarpflicht, die erst seit diesem Jahr gilt.

Düsseldorf. Der Zubau von Photovoltaikanlagen ist in NRW im Jahr 2024 auf einem weiterhin sehr hohen Niveau geblieben. Insgesamt kamen letztes Jahr in Nordrhein-Westfalen 203.316 neue PV-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 2.185 Megawatt (MW) hinzu. Damit wurde das Rekordniveau aus dem Jahr 2023, als sich der Zubau gemessen an der Leistung gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hatte, fast erneut erreicht: 2023 waren 220.283 Anlagen mit insgesamt 2.262 MW Leistung neu entstanden. Das hat der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) jetzt mitgeteilt.

Die Zahlen stammen aus einer Auswertung des Marktstammdatenregisters, welche der Verband vorgenommen hat. Demnach sind in Nordrhein-Westfalen nunmehr insgesamt 870.339 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 12.120 MW in Betrieb. Dabei spielt die Freiflächen-PV hierzulande fast keine Rolle, den Löwenanteil des Solarbooms in NRW trägt der Gebäudesektor. Rund 85,3 Prozent der letztes Jahr installierten PV-Leistung in NRW stammt von Solaranlagen, die an Gebäuden, auf Dächern oder an Fassaden, angebracht wurden. Etwa 3,9 Prozent der Leistung (85 MW) liefern die 85.681 neuen Balkonkraftwerke.

NRW schon vor Solarpflicht deutscher Vizemeister im PV-Zubau

Damit hat der Gebäudesektor im letzten Jahr also mehr als 89 Prozent des Zubaus an Solarenergie in NRW ermöglicht. Und das, obwohl die Solarpflicht für neue Wohngebäude in NRW wie berichtet erst zum 1. Januar 2025 in Kraft getreten ist und für Bestandsgebäude erst ein Jahr später kommen wird. „Die Zahlen belegen überdeutlich, was wir seit Jahren sagen: Solar boomt, weil es sich rechnet. Die Solarpflicht wäre gar nicht nötig gewesen“, kommentiert Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen. Bundesweit liegt NRW beim Solarausbau an zweiter Stelle, nur Bayern ist mit 3.997 MW 2024 noch schneller.

Auf dem dritten Platz liegt das grün-schwarz regierte Baden-Württemberg, das 2022 als erstes Bundesland eine Solarpflicht für Wohngebäude eingeführt hatte. Die neuen Zahlen des LEE NRW zeigen allerdings auch auf, dass in NRW noch viel Potential für einen weiteren Ausbau der PV verbleibt: Eine Auswertung des Solarkatasters ergab, dass noch PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 81,4 GWp auf den Dächern in NRW installiert werden könnten. „Das wird nur gelingen, wenn auch die vielen Mietshäuser endlich am Boom teilhaben können“, sagt Amaya. „Dafür muss ein unbürokratisches Mieterstromrecht geschaffen werden, das es Vermietern erlaubt, den Mieterstrom über die Nebenkosten abzurechnen.“

Tipp: Wer seinen Mietern ein Balkonkraftwerk erlaubt, sollte sich dabei rechtlich absichern. Vermieter sollten dazu eine Zusatzvereinbarung zum Mietvertrag abschließen, die unter anderem eventuelle Haftungs- und Versicherungsfragen regelt. Ein entsprechender Vordruck ist bei der Haus & Grund Rheinland Westfalen Verlag und Service GmbH zu bekommen. Es gibt ihn sowohl online als PDF-Dokument als auch in gedruckter Form per Post zu bestellen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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