Plus 34,1 Prozent: Baupreise in NRW legen mehr als ein Drittel zu

Baupreise in NRW legen mehr als ein Drittel zu

Der Wohnungsbau in NRW steht vor großen Problemen. Um 3 Prozent sind die Baugenehmigungen im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen zurückgegangen, viele genehmigte Projekte werden auf Eis gelegt – denn die Baupreise sind stark gestiegen, wie die amtliche Statistik zeigt. Dabei ist allerdings neben gestiegenen Materialkosten auch ein statistischer Sondereffekt im Spiel.

Der Wohnungsbau in NRW steht vor großen Problemen. Um 3 Prozent sind die Baugenehmigungen im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen zurückgegangen, viele genehmigte Projekte werden auf Eis gelegt – denn die Baupreise sind stark gestiegen, wie die amtliche Statistik zeigt. Dabei ist allerdings neben gestiegenen Materialkosten auch ein statistischer Sondereffekt im Spiel.

Düsseldorf. Die Baupreise für Wohngebäude sind in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren massiv gestiegen: Im Zeitraum von Februar 2019 bis Februar 2023 war insgesamt ein Plus von 34,1 Prozent zu verzeichnen. Der Löwenanteil des Wachstums entfiel dabei mit einem Plus von 27,7 Prozent allein auf die letzten beiden Jahre. Das geht aus der neuesten Statistik hervor, welche das statistische Landesamt IT.NRW heute (23. Mai 2023) vermeldet hat.

Ein genauerer Blick auf die Baupreisentwicklung zeigt dabei: In einigen Gewerken lagen die Zuwachsraten noch weit über dem hohen Durchschnittswert. Besonders massiv war die Teuerung zwischen Februar 2019 und Februar 2023 bei Dämmarbeiten an technischen Anlagen: Hier stiegen die Preise um 60,5 Prozent. Aber auch die Gas-Wasser-Installateure verlangten für Ihre Leistungen mit 43,8 Prozent überdurchschnittlich hohe Preisaufschläge.

Zahlreiche Gewerke überdurchschnittlich verteuert

Arbeiten am Estrich kamen mit einer Teuerungsrate von 42,8 Prozent auf ein ähnlich hohes Niveau. Auch die Betonierer erhöhten ihre Preise deutlich: Für Betonwerksteinarbeiten nahmen sie 41,5 Prozent mehr, für Beton- und Stahlbetonarbeiten betrug das Plus 40,7 Prozent. Auch Arbeiten am Entwässerungskanal ließen sich die Anbieter im Schnitt mit 40,6 Prozent überdurchschnittlich viel teurer bezahlen.

Die Zahlen sind allerdings nicht allein auf Materialknappheit und Personalmangel zurückzuführen. Hinzu kommt noch ein statistischer Sondereffekt: Die Corona-bedingte, vorübergehende Mehrwertsteuersenkung hatte die Baupreise für Wohngebäude in der zweiten Jahreshälfte 2020 sinken lassen. Nach der Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer stiegen die Preise ein Jahr später dann sprunghaft an. Trotzdem bleibt am Ende eine erhebliche Verteuerung der Baupreise für Wohngebäude zu verzeichnen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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