Krasse Preisunterschiede: Kartellamt nimmt Müllgebühren ins Visier

Die Nebenkosten machen das Wohnen mancherorts richtig teuer. Dabei sind die Müllgebühren einer dieser kritischen Kostenpunkte. Hier zeigen sich mancherorts regelrechte Wucherpreise – besonders betroffen ist das Rheinland.

Die Nebenkosten machen das Wohnen mancherorts richtig teuer. Dabei sind die Müllgebühren einer dieser kritischen Kostenpunkte. Hier zeigen sich mancherorts regelrechte Wucherpreise – besonders betroffen ist das Rheinland.

Düsseldorf. Das Bundeskartellamt will die teilweise extrem hohen Müllgebühren untersuchen. Im Herbst sollen die Ermittlungen der Wettbewerbshüter beginnen, wie der Präsident der Behörde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte.

Das Bundeskartellamt darf zwar nicht direkt auf die Müllgebühren einwirken, weil es sich nicht um Marktpreise, sondern um kommunale Gebühren handelt. Allerdings wollen die Wettbewerbshüter untersuchen, warum sich immer weniger Unternehmen an den Ausschreibungen für die Müllabfuhr in den Kommunen beteiligen. Das verringert den Wettbewerb und treibt so mutmaßlich die Preise nach oben.

Hohe Müllgebühren besonders im Rheinland ein Problem

Saftige 909 Euro muss ein Vierpersonenhaushalt in Leverkusen jährlich für die Müllentsorgung berappen. Das ist bundesweiter Negativ-Rekord. In Moers werden dafür 666 Euro fällig. Auch Düren und Bergisch Gladbach sind mit 457 bzw. 488 Euro kein billiges Pflaster. Diese vier rheinischen Städte liegen damit unter den Top-10 in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie von Haus & Grund.

Es sei ein großer Erfolg, dass diese Zahlen jetzt das Kartellamt auf den Plan gerufen hätten, sagte Dr. Peter Rasche. Der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland sieht in überhöhten Müllgebühren ein großes Ärgernis: „Die Müllgebühren sind ein wesentlicher Grund, warum Wohnen in unserem Land mancherorts so teuer ist.“ Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland ergänzt: „Insgesamt sind hohe Nebenkosten das größere Problem als die Mieten, die seit Jahren vergleichsweise moderat ansteigen.“

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